Donnerstag, 23. April 2009

Live in Berlin mit Spiegelreflex @ Boom, 17. April 2009

Nach dem gemeinsamen Auftritt in Augsburg nun der gemeinsame Auftritt in Berlin: Spiegelreflex und ein Augsburger Scharlatan im „Boom!“-Theater in Berlin-Neukölln. Eine schmucke Experimentierbühne mit gemütlichem, coolen Ambiente. Co-Betreiberin Elvira erinnert mich an PJ Harvey und hat mit Alvis den wohl zuversichtlichsten Toningenieur der Welt („Die Kabel haben wir nicht da, aber wir kriegen das schon hin.“).



Das beunruhigend mucksmäuchenstille Berliner Publikum kriegt nicht gerade einen super Auftritt von mir zu sehen, aber auch keinen wirklich schlechten. Ich tue etwas, dass man nicht tun sollte: Sich auf der Bühne für den ein oder anderen Fehler zu entschuldigen. Etwas mehr Selbstbewußtsein hätte mir auf der Bühne gut angestanden. Ich glaube, der anstrengende Soundcheck hatte mich etwas zerrüttet. Trotzdem ein schöner Auftritt, zwei Stücke performe ich mit Mareks Gitarre im Guns’n’Roses-Sound.

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Spiegelreflex präsentieren einen großartigen neuen Song, in dem Marek wie Will Oldham in der Frühphase klingt, und haben ein paar ihrer Stücke leicht umarrangiert. Ihrem nahezu perfekten Auftritt in Augsburg setzen sie in Berlin noch eins oben drauf.



Unter den Gästen sind zu meiner großen Freunde Tim und Jan Siebert von Krankheit der Jugend. Auch ist es lustig, zwei Augsburger in Berlin wieder zu treffen, insbesondere, wenn die beiden Namen zusammen nett klingen: Max und Moritz. Mit meinem alten Freund Tobi Kirsch wird es zwei Tage später noch durch Kreuzberg gehen.

Dreieinhalb tolle Tage in Berlin bei tollen Gastgebern, bei Marek und Svenja dürfen wir in ihrer Familie mit ihren Kleinen Lucie und Milan übernachten. Juman, einer der intelligentesten Menschen, die ich je kennenlernen durfte, kocht feudal koreanisch, und zwar so viel, dass auch Tobi nochmal vorbei kommt und Henry (früher Soup de Nuell).

Nachts in der U-Bahn verteilt Juman aus einer Snacktüte etwas, das man im fernen Osten für Leckereien hält: Kleine, lederartige Stückchen, die aussehen wie eine Mischung aus kleinen Kupferdrahtschwämmchen und dem getrockneten, in Form gebrachten Exkrement eines Tieres, das man nun halt nicht so kennenlernen möchte. Gummiartig beim Reinbeißen (feigenähnlich) vermengt es Süße und Schärfe ohne ein Fitzelchen Fleisch in sich zuhaben mit kräftigem Enten-Rindfleisch-Geschmack - abgebildet auf der Packung ist als Geschmacksmarkierung allerdings eine Ziege. Pervers, aber gut. Ich esse mehrere Stückchen davon. Sehr gut.

Kann es sein, dass ich mehr über den Snack als über Berlin geschrieben habe? Zurück in Augsburg, ist das, was ich als erstes mache: diesen bescheuerten Vollbart wegrasieren.

Danke an: Marek und Juman, Svenja, Lucie, Milan, Elvira, Alvis, Tobi, Max, Moritz, Tim, Jan und Christina.


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