Mittwoch, 24. Dezember 2008

Weihnachtspäcken für Jaromir

Jaromir bekommt ein Weihnachtspäckchen aus Gaildorf. Nach Anfangsschwierigkeiten beim Auspacken:
Drin ist etwas, das beim Kullern laut klickert und einem blinden Kater ziemlich gut gefällt. Attacke!




Danke, Götz und Monika, Ida, Matthias & Babette!

Samstag, 13. Dezember 2008

Some kind of Retreat: Working. Thinking. Walking. And walking. Walking through icy winter's woods.

11. Dezember - 13. Dezember 2008










Strange. Seltsam.

„,He pissed me off,‘ we may say. The actual fact is that some action took place in the past that wasn’t to your liking at some specific time. What arose in response to that action were your long- developed habits of feeling aversion to that kind of action. A ‚you‘ appeared because of what happened. ‚He pissed me off‘ isn’t what happened.
What you should say is, ‚being pissed off caused me to exist.‘ ‚you‘ didn’t exist until there was something for ‚you‘ to exist in relationship to, and in this case that something is something to be angry about. ‚You‘ are the reaction called ‚being pissed of.‘ ‚You‘ is that sustained stream of thoughts that reinforces anger, that sees itself as being the same entity wo which ‚he‘ did something in the past.
It is a memory being played over and over like an old school dance-beat on a DJ’s tape loop, working hard at sustaining itself, knowing that the moment it stops repeating itself ‚you‘ will cease to exist. ‚I’m angry‘ is wrong. ‚Right now I am anger,‘ is closer to the truth of the matter.


Aus: Brad Warner: „Hardcore Zen“, Wisdom Publications Boston




Waited.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Sonntag, 23. November 2008

JAMC Interview

"Was that a question?" - Jim und William Reid im Interview in Südamerika

Dienstag, 18. November 2008

Myrtatugo



Myrtatugo - neues Stück, wird veröffentlicht auf "Das Zweite Bein".

Featuring Zlatko Ozvaldic.

Dämonenaustreibung:

Sonntag, 2. November 2008

Yield zusammen mit DEEP und BUG live @ Zürich, Kalki Squat 01.11.2008




Mit einem vollbeladenen Auto geht’s zusammen mit Bernd und Zonk von Deep nach Zürich: Auftritt in der Kalkbreite, einem besetzten Haus. Das Auto ist so voll geladen, dass ich neben einer Deep-Box gerade noch 45 cm Platz zum mitreinsitzen finde, auf mir drauf nochmal ein Rucksack mit Kabeln. Eine scharfe Rechtskurve, und ich würde von einer Lautsprecherbox von Deep zerdrückt – ein würdiger Abgang!

Bei Geplauder über taoistische Dämonenbeschwörung und idealen Marathonstrecken in und um Landsberg geht es Richtung Schweiz, dazu gibt’s Erdnusskekse von Bernds Freundin Christina. Christina hat mir bereits beim Echokammer-Abend die Woche zuvor eigens, da diese Rezeptur tragendes Element ein vorangegangenen Gesprächs war, ein Erdnussbutter-Brötchen mit Holundergelee mitgebracht – ungemein lecker!

Auf der Hinfahrt gibt es nette Städtenamen kennenzulernen: Uzwil und Flawil, die gleich als potentielle Katzennamen notiert werden. In gerade Mal dreieinhalb Stunden sind wir in Zürich und schlagen im Kalki-Squat auf. Herzliche Begrüßung vom lieben Pille Weibel, der uns Traubenkuchen und veganes Abendessen mit Kichererbsen, Sojahack und Nudeln und Salat bereitet hat.

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Das Kalki befindet sich direkt neben den Züricher Straßenbahnbetrieben. Den Strom knappst man sich gut fünf Jahren von einem Laternenmasten ab. Auch herzliches Wiedersehen mit Andreas und Christian von BUG, die eine Woche vorher bereits in Augsburg bei der Echokammer spielten. Mit Andreas tausche ich bei einem netten Gespräch noch Lebensgeschichte, biografische Abgründe und Weltprobleme aus und Christian versucht sich mit einem Klangrohr an der mitten vor der Bühne an Ketten hängenden Kinderschaukel: einmal dagegengeschlagen und Christian erntet einen mächtigen Maschinenöl-Klacks von oben – hier, gutgeschmiert an einem Stahlrohr hängen die Schaukelketten - auf seinem Pulli: „Ich bau‘ die Schaukel lieber doch nicht ins Set ein.“

Bug bauen ihre Instrumente vor der Bühne auf und spielen im Publikum.Andreas‘ Orgel ist wie ein Tiger, und dessen Fell sich Feedbackmuskeln spannen, und per Mischpult lässt er die aufgestaute Klangstränge explodieren, Christian trommelt mal manisch, mal groovy seinen Voodoozauber drüber.

Deep und ich machen einen Übergang von meinem Set zu ihrem. Leider wird Bernd feststellen, dass Deeps Minidisc-Recorder sich nach drei Sekunden ausschaltete, so dass es leider weder eine Dokumentation dieser Deep/Yield-Koop noch vom gelungenen Deep-Set gibt. Ein kleiner Drone-Gottesdienst aus Augsburger Licht, für immer im Land der nichtaufgenommenen Live-Sets verloren. Noch weiß das allerdings niemand und jeder ist guter Dinge. Der Minidisc-Mitschnitt an meinem Mischpult fängt bei dem Übergang Yield/Deep nur meine Stimme ein - dazu in den Pausen, Äonen entfernt, ganz leise über mein Bühnenmikro mitaufgenommen ein Deepsches Surren. Diese Stellen isoliert, die Lautstärke um gut 30 Dezibel erhöht, geloopt und abgemischt sind in einen Remix-Track eingeflossen, dessen vorläufige Demoskizze derzeit so anhört (never mind the clicks):

Deep & Yield: Kalki Distance (Demo - Live Dub Remix)



Beim Soundcheck habe ich große Probleme. Bei manchem kostet es ziemlich Zeit, herauszufinden, woran’s hängt: Bei meiner Loopstation habe sich beim Transport die Knöpfe umgestellt, so dass Takte und Synchro-Funktionen nicht mehr funktionieren. Ein einziges Audiochaos. Im ungefüllten Auftrittsraum ists kalt wie in einer Tiefkühlhalle, Soundcheck in Pulli und Lederjacke, an der Bar steht eine Bedienung mit eskimoartiger Kapuze. Tonfrau Rebi treibe zudem dadurch in den Irrsinn, als dass ich zum einen bereits aufgenommene Feedbackspuren benutze, zum anderen unerwünschte aber auch bewußt gesetzte Rückkopplungen loope, sie also ständig, auch nach vermeintlicher Fehlerbehebung, da sind.

Weil manches, vieles, nicht wie gewünscht funktioniert, fallen die improvisierten Klangstücke kurz aus. Später, während des Auftritts noch, sehe ich, dass die Effekte aus Versehen auf „stumm“ geschaltet sind. Statt eines dronigen Grand-Canyon-Halls liegt ein kleines Heuschreckenstimmchen über der Premiere des eigentlich so stimmungsvollen und gleichzeitig noisigen „My Heart Is In The Highlands“, einer Vertonung des gleichnamigen Gedichts von Schottlands Nationaldichter Robert Burns (1759 - 1796). Immerhin, auf der Aufnahme hört man zumindest, dass das Stück ausschließlich - zum Leidwesen von Mischerin Rebi - auf Rückkopplungsspuren aufgebaut ist:

Yield - My Heart is in the Highlands (Live & vocals rotten):



Der Einstieg ins Set gemahnt fast an Boyd Rice. Zonk von Deep wird aufgrund der Feedbacks nachher fragen, ob ich nicht lieber in Playback auftreten sollte. Der Auftritt in Zürich ist ein gewagtes Experiment: 30 Minuten Klang und Noise im Wechsel mit rhythmischem Spoken Word. Dementsprechend gefordert ist das Publikum, aber auch ich. Als ich die Bühne verlasse, denke ich: Das war jetzt ganz schön mutig.

Yield: "Prayer for C. Wearing" - live @ Zürich, 01.11.2008:




Am Abend gibt es noch ein sehr empfehlenswertes Bier: Appenzeller Naturperle. Nach kurzer Nacht folgt ein Frühstück mit selbstgemachtem Brotaufstrich aus Kicherbsen, Kidneybohnen und Knoblauch. Die Rückfahrtversüßt uns der SWR4 mit einem Kontrastprogramm aus Paola, schwäbischem Jazz und Bernd Stelters Hit „Männer über 50“.

Vielen Dank an Pille für die Einladung, an Tonfrau Rebi, an Andreas inklusive gerade werdender Familie und Christian, und an Bernd und Zonk dafür, dass sie es ermöglichten, dass ich während der Autofahrten wie gewohnt punkt 16 Uhr meinen Kaffee trinken konnte.

Das Dreifachbild zuoberst stammt von der Seite von Dhyana Records, wo man auch noch einen weiteren Bericht des Abends lesen kann.

Dienstag, 28. Oktober 2008

Echokammer vom 25. Oktober 2008

Bilder von der von Gerald Fiebig und mir veranstalteten ReiheEchokammer vom 25. Oktober 2008 im jungen Theater Augsburg. Mit Bug, Deep, Dronaement und Tarkatak

Deine Bilder und Fotos in einer Slideshow auf MySpace, Knuddels oder deiner Homepage!alle Bilder dieser Slideshow anzeigen

Samstag, 25. Oktober 2008

Der Orange Raum











Ein schöner, wenn auch von leichten technischen Problemen begleiteter Auftritt im Orangen Raum. Der Orange Raum ist eine temporärer Galerie. Ein leerstehendes Ladengeschäft wurde von einem Augsburger Künstlerkollektiv für einen Monat angemietet und als ständig geöffnete Galerie umgestaltet.

Ein schöner Abend mit netten Menschen, darunter auch der Augsburger Glasharmonika-Spieler Bruno Kliegl. Zum ersten Mal live gibt es als Impro-Stück „Alleconomicseasonsfuckedupkids“. Mit Längen und einigen Anläufen aber einem ausbaufähigen Ergebnis. Die Livemitschnitte sind etwas übersteuert, am besten in der Tonqualität schneidet "Saugglockenarchiv" ab:

Saugglockenarchiv - Live Oranger Raum Augsburg, 18.10.2008:



Von "Land ohne Brot" entsteht ein Live-Mitschnitt, der übersteuert ist, aber etwas Live-Atmosphäre und Dynamik zu fassen vermag:

Land ohne Brot - Live (übersteuert) Oranger Raum, 18.10.2008:



Für die übersteuerten Aufnahmen gibt's drei kleine Clips aus dem Orangen Raum, mit hastigen Schreibfehlern, schlechtem Ton und vielen verdrehten Hochkantbildern.

Eric Zwang Eriksson war so nett, ohne auf die Soundprobleme einzugehen in der Augsburger Allgemeinen eine wohlwollende Rezension des Auftritts zu schreiben (Bild links oben). Das Bild links unten im Zeitungsausschnitt zeigt nicht mich, sondern einen Frosch. Liest sich nicht schlecht, oder? Ich les es mir jeden Tag drei Mal durch ;-)

Eric Zwang Eriksson von der Augsburger Allgemeinen war so nett, mir im Nachhinein ein paar toll gelungene Fotos zu schicken, die ich gern miteinstelle.

Mein Dank geht an Pati und Peter, Esther, Georg, Iris, Florian, Michail, Edward, Michael und Frauke für die Einladung.



Der orange Raum 1






Der orange Raum 2






Nach dem Auftritt




www.der-orange-raum.de

Mittwoch, 15. Oktober 2008

18. Oktober: Live @ Der Orange Raum & DEMO @ Moritzplatz

Liebe Freunde,

am Samstag, 18. Oktober, 20 Uhr, trete ich in der Temporären Gallerie "Der Orange Raum" in der Jakoberstr. 14 auf - Ihr seid herzlich eingeladen (wenn mein Mischpult funktioniert...).

Wer nur irgendwie Zeit hat, sollte bitte die AM SELBEN TAG AB 14 UHR STATTFINDENDE DEMO am Moritzplatz besuchen - siehe hier in meinem Blog einen Eintrag früher / weiter unten.

Der Orange Raum ist gleich in der Nähe Kresslesmühle Richtung Jakobervorstadt, gleich nach dem Dönerladen auf der rechten Straßenseite und ist durch seine schöne, offene Gestaltung nicht zu übersehen.

Zu hören gibt es viele neu mit Sampler und Looper umarrangierte Stücke und vielleicht auch das ein oder andere ganz neue.

Der Orange Raum ist ein leerstehender Laden, den ein Augsburger Künstlerkollektiv in Eigenregie für einen Monat angemietet, umgestrichen und umgestaltet hat, um dort Gemälde, Skulpturen und Installationen auszustellen. Der Orange Raum ist ganztägig geöffnet und steht kostenlos für alle Besucher offen. Auch gibt es eine kleine Bar mit Sitzgelegenheit. Ich freue mich, dass ich diese Aktion unterstützen zu dürfen. Der Eintritt ist gratis!

Weitere Auftritte werden folgen, unter anderem von einem Opernsänger. Hier findet Ihr mehr Infos:
www.der-orange-raum.de

**** Weitere Live-Daten:

30.10. Luzern (CH), tbc
01.10. Zürich, Kalkbreite

Dienstag, 14. Oktober 2008

Samstag, 18.Oktober 2008 - Info-Open-Air auf dem Moritzplatz - Popcity? Ja, wo denn?




Dank Anajo, Roman Fischer und Lydia Daher hat das Label “Pop made in Augsburg” inzwischen bundesweit einen guten Klang. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs: Augsburg hat die meisten Bands pro EinwohnerInnen und mittlerweile im Kulturpark West auch Übungsräume für einige Bands - obwohl 80 weitere Bands schon auf der Warteliste stehen. Eine lebendige Popszene, mit der sich OB Gribl ebenso gern schmückt wie sein Vorgänger Wengert.
Schade nur, dass das musikinteressierte Augsburger Publikum von dieser musikalischen Vielfalt allzu wenig mitbekommt­ - denn Auftrittsmöglichkeiten für die heimischen Talente sind rar. Was fehlt: Ein städtisches Kulturzentrum, in dem lokale Bands ohne kommerziellen Druck ihre Musik vorstellen können - und wo musikbegeisterte VeranstalterInnen (häufig mit viel Idealismus, aber z.B. als Schüler und Studenteninnen mit wenig Geld ausgestattet) ohne finanzielles Risiko spannende Bands in die Stadt holen können - Bands, die sonst nur in Metropolen wie Donauwörth und Königsbrunn spielen, weil dort die Infrastruktur vorhanden ist, die in Augsburg fehlt. Der frischgebackene Popkulturbeauftragte steht also vor großen Aufgaben.
Eine Kundgebung am Samstag, den 18. Oktober von 15 bis 18 Uhr am Moritzplatz informiert über die aktuelle Situation. Der neugegründete Verein Karman e.V. stellt sein Konzept für musikalischen & interkulturellen Austausch und ein städtisches (Pop-)Kulturzentrum vor. Wer vorbeischaut, kann das Anliegen mit seiner Unterschrift unterstützen. Kurze Musikbeiträge aus den Bereichen Reggae, Hiphop und Indie (u.a. Kitty Empire, die Kurt Cobains sowie Jesus Jackson und die Grenzlandreiter) geben einen direkten Einblick in die aktuelle Augsburger Szene.
Ähnlich wie beim Festival von “Let there be Rock!” Ende Juni im Jungen Theater (s.u.) geht es beim Info-Open-Air darum, gegenüber der Stadtregierung nachdrücklich deutlich zu machen, dass sie endlich geeignete Räume für nicht-kommerzielle Konzerte kostengünstig und dauerhaft verfügbar machen muss.

The Big Sell-Out:

Dienstag, 5. August 2008

Das Zweite Bein N° 5

„Alles Sprechen und Schreiben heißt Würfeln um den Gedanken. Wie oft fällt nur ein Auge, wenn alle sechs fallen sollten.“ (Friedrich Hebbel)

Neues aus Klingenberg: Frank Milautzcki gibt die neueste Ausgabe von "Das Zweite Bein - handgemachte Zeitschrift für Poesie und Anverwandtes" heraus.

Schon vor dem Erscheinen des Zweiten Beins N° 4, der Sonderausgabe mit den gesammelten Rezensionen zur Gegenwartslyrik, lagen Teile des Zweiten Beins N° 5 fertig in der Schublade, und kaum war das eine draußen, fand das andere seine endgültige Form: es ist wieder eine Art Loseblattsammlung geworden, nur daß statt loser Blätter auch Kleinbroschüren enthalten sind. HEL toussaint und Alex Nitsche bspw. mit einem A 6 booklet und 20 Gedichten, Julietta Fix mit vier erstveröffentlichten Gedichten, der vergessene und im ersten WK gefallene Expressionist Hans Ehrenbaum-Degele mit seinem Zyklus „Die Stadt“, Sabine Imhof mit sieben bislang unveröffentlichten Gedichten, dito sechs erstveröffentlichte von Martina Hefter (die dieses Jahr zurecht den Lyrik-Preis in Meran gewinnen konnte), Tom Bresemann, Antoine Emaz & Almut Aue haben Gedichte beigesteuert, von Stefan Heuer gibt es Rezensionen zu lesen, alles angereichert mit etlichen Originalgrafiken (viele Linoldrucke) und sehenswerter Copy-Art und auch einigen Gedichten des Herausgebers Frank Milautzcki. Zusammengeschnürt in einem strohgelben Umschlag und alles in allem ca.100 Seiten.
Aufgelegt wurden 30 Exemplare.
Ein Stück kostet 25,- Euro. Bestelladresse: Frank Milautzcki, Trennfurter Str. 14, 63911 Klingenberg. wuestenschiff@t-online.de
Rezensionsexemplare können leider keine vergeben werden.

Das Bild rechts zeigt eine Grafik von F. Milautzcki (und nicht den Umschlag o.ä. der aktuellen DZB-Ausgabe.)

Samstag, 26. Juli 2008

ABC Festival - Poesie Cafe, Freitag, 18 Juli 2008

Armer Horst Thieme. Wochenlang bin ich ihm im Vorfeld des Auftritts im Rahmen des ABC-Festivals in den Ohren gelegen. Haben wir genug Zeit für einen Soundcheck? Ist auch ein Tontechniker da? Wenn's regnet - geplant war der Auftritt im Freien - kann ich dann meine technischen Geräte schnell in Sicherheit bringen? Auftrittsort sollte der Hof vor dem Zeughaus sein, das Poesie Cafe, zum dem Vertreter aus Augsburgs Slam-Szene eingeladen waren, sollte um 16.30 beginnen; davor eine weitere Veranstaltung, die um 15 Uhr beginnt.

Gott sei Dank regnete es, und die Veranstaltung fand im Filmsaal des Zeughauses statt. Ich trete nicht gern im Freien auf, auch wenn ich eigentlich noch keine schlechten Erfahrungen damit gemacht habe. Der Filmsaal ist ein verstecktes, offensichtlich viel zu wenig benutztes und bei vielen völlig unbekanntes kleines Kinosälchen. Nicht nur aufgrund seiner seltsamen Platzierung im Zeughaus erinnert es an ein Sexfilmkino für Aristokraten. Man steigt aus dem Aufzug, erwartet die Räumlichkeiten der früher hier angesiedelten Volkshochschule und betritt stattdessen ein edles, mit dunklem Holz getäfeltes Stockwerk. Irgendwo ist eine Tür offen, und dahinter verbirgt sich ein schmucker Kinosaal mit honigfarbenen, stoffüberzogenen Klappsesseln.

Horst hat nicht zu wenig versprochen - Tontechniker Markus ist schon da und kümmert sich wirklich bestens um alles. Auch erklärt er mir mein neues 590-Euro-Mischpult, das ich mitgebracht habe. Ich teile ihm mit, dass mein Mischpult zwei Extra-Aux hat. Ich weiß zwar nicht genau, was das bedeutet, aber ich gehe davon aus, dass man das Technikern gemeinhin erzählt, wenn man wo auftaucht; immerhin hat der Verkäufer ja auch gemeint, dass das sehr toll wäre, 2 Aux . Der Bluff funktioniert, und Markus weiß gleich damit etwas anzufangen und es zu berücksichtigen. Er stammt ja auch aus Auxburg. ;-) Und war mit Horst Thieme in der gleichen Schulklasse. Beide freuen sich sehr, als sie sich sehen.

Während des Soundchecks tauchen Gabriel Vetter und Jochen Schmidt auf, die gleich um 15 Uhr auftreten werden. Mit ihnen kommt Fernsehmoderator Armin Kratzert (Kulturmagazin "cappricio"). Schüchtern probiere ich gerade "L'Age d'Or" mit der Loopstation aus und Armin Kratzert schaut auf und rüber und ruft "Rock'n'Roll!".

Die Veranstaltung um 15 Uhr ist nicht gerade glänzend besucht. Vielleicht fünf Leute? Völlig unbeeindruckt ziehen Vetter, Schmidt und Kratzer ihr Ding durch. Armin Kratzert, alter Fernsehhase, hat eine sehr angenehme Art, Fragen zu stellen und Themen aufzuspüren. Völlig aus dem Bauch 'raus moderiert er durch die Lesungsbeiträge, kurzfristig ist er für die ursprünglich vorgesehene, nun ausgefallene Moderatorin eingesprungen.  Der Schweizer Spiralsteigerungsdichter Vetter spendiert mir vor der Veranstaltung eine Zigarette, Kontingenzblueser Jochen Schmidt erzählt auf der Bühne, dass er ja Autor sei, und nicht Fan der Wirklichkeit.

Um 16.30 Uhr, vor leicht mehr Publikum, geht die Veranstaltung mit den Augsburger Spoken Word Leuten los. Auch Andre Möbius, Songwriter-Veranstalter in der Bäckerei, und Freundin Mascha kommt, was mich sehr freut. André feiert heute sogar Geburtstag. Ich habe ihm eine DVD mitgebracht mit etwa 40.000 mp3s drauf,  Tage später erfahre ich, dass sich die DVD an seinem PC gar nicht öffnen lässt.

Die Veranstaltung startet mit mir und "Selbstportrait", später folgen sollen "L'Age d'Or", "Les Wasistis Tallesal" und, als Abschluss der Veranstaltung "Dieses, das da".Serkan Erol, der als erster nach mir dran kommt, ist jung und ernst und flicht melancholischen, türkischen Gesang ein, was mir sehr gut gefällt. Er ist jener, der mich mit einem freundlichen Zwischenruf auf der Bühne irritiert, als er sich den Text "Strategien" von mir wünscht. Ich bin so perplex, dass ich schnell etwas anderes spiele.

Winston Purple, der folgt, ist jung und wild und hat erst am Vormittag den ABC-Schülerslam gewonnen. Michael Friedrichs, Augsburger Slam-Urgestein mit schöner Lesestimme und einer seiner beliebteb Miniaturen folgt, dann kommt Rapper und Spoken Word Lyriker Stan Twersky, der in seinem Stück "Weg von, hin zu" für sein Alter erstaunlich klar und unpeinlich auf Inhalte setzt. Kollege Peter Knuhr, mit dem ich schon im Leipziger Hauptbahnhof Kaffee getrunken habe, liest seinen EC-Automatentext. Freestyler Grizu improvisiert sich über die Bühne und checkt dabei auch meinen SP 404-Sampler an, den er auch habe.

Der Sound ist toll, nur einmal muss sich eine Dame im Publikum bei mir die Ohren zu halten, weil es ihr etwas zu laut wird. Inzwischen passiert mir auch das, was Lydia Daher mir gegenüber mal als "auf der Bühne Autopilot schalten" bezeichnet hat: Ich bringe ein Stück, gehe von der Bühne, und sobald ich sitze, habe ich völlig vergessen, was ich da eigentlich gerade gemacht habe. Das einzige was ich beim Auftritt bewußt mitbekomme, sind die Fehler, die ich mache. Aber, hurra: Ich verkaufe 1 CD.

Horst Thieme und Michael Friedrichs haben ordentlich Bilder vom Auftritt gemacht, einige darf ich hier abbilden. Ein Bild zeigt, was ich sehr lustig finde, wie ich gerade mit den anderen nach dem Auftritt zusammen stehe und dabei dastehe wie ein Feuerwehrmann, der gerade einen ganzen Wald gelöscht hat und sich nun auf einen Leberkäswecken freut. Ganz nobel, mit dem Taxi, fahr ich meinen Technik-Fuhrpark nachhause. Beim Abbau vorher bleibt auch noch Zeit für ein Schwätzchen mit Zeughaus-Hausmeister, dem das, was wir hier gemacht haben, offensichtlich nicht ganz geheuer ist, der uns aber nach besten Kräften unterstützt und der sich freut, angeregt mit mir über Stuttgart und Oberkochen zu plaudern. Mein Dank geht an Horst Thieme, der sich geduldig meinen ganzen Technik-Extrawünschen und meiner Ist-auch-Zeit-für-den-Soundcheck-Phobie in therapeutischer Gelassenheit zugleich aber auch in verlässlicher Organisationskraft gewidmet hat.

Am nächsten Tag, ein Samstag, muss ich den freigenommenen Freitag nacharbeiten. So habe ich nur wenig Zeit, mit etwas Plaumenkuchen vom Bäcker Schubert bewaffnet, in meiner Arbeitspause kurz beim nächsten Poesie-Cafe am Samstag vorbeizuschauen. Dieses findet nun, aufgrund des sonnigen Wetters, wieder draußen statt, vor einem bezüglich der Sonneneinstrahlung recht leidensfähigem Publikum. Ein wenig bin ich nochmals froh, nicht "draußen"aufgetreten zu sein. Die Augsburger Autoren-Liga Tom Schulz, Jörg Adam, Theresa Klesper, Julia Krumme, Ibrahim Kaya und Dieter Walter müssen, so ein wenig wie bei Michaels Schanze "Kinderquatsch" auf einer Art Spielplatz-Landschaft aus flachen, weißen Blechbausteinen sitzen, bis Sie dran kommen und dann von Horst Thieme interviewt werden. Lieber im Aristo-Sexfilmkino auftreten!

Zwei Berichte über die Veranstaltung finden sich hier:

http://www.kulturnetzwerk-augsburg.org/?p=283#more-283

http://www.e-thieme.de/?p=400#more-400

Dienstag, 22. Juli 2008

Zur aktuellen Diskussion um die Augsburger "Popkommission"

Mit der Idee der Popkommission - oder genauer bzw. fairer: deren Einsetzung als Wahlkampfvehikel - wurde Pop in Augsburg ein Politikum. Ganz unversehens. Denn Pop reibt sich immer noch die Augen und wundert sich, wieviele Freunde, Fürsprecher, Tanten und Onkel er auf einmal hat. Und mittlerweile bemüht nun auch die Popkommission selbst einen akademischen, metapolitischen Überbau. "Endlich", könnten die "Popkommissions"-Kritiker fast rufen, die der Popkommission ja von Beginn an eine politische Unbesorgtheit nachsagten.

Was ist passiert? Warum schreibe ich nun auch etwas dazu? Auf einer ihrer Homepage vorgeschalteten Seite lässt die "Popkommission" nun den US-Ökonomen Richard Florida sprechen. Hinsichtlich Popkultur ist hier die betonte Rede von "existenzieller Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung einer Stadt". Musik- und Clubszene seien "weiche Standortfaktoren" mit "wirtschaftlichen Nebeneffekten". Plötzlich gibt Fuggerstädtischer Pop sich hier ganz monetär. Das klingt eher, als wolle man sich nochmals des Impetus' des Paten CSU rückversichern oder Wallstreet Broker von der Wertschöpfungskraft dreier Gitarrenakkorde überzeugen.

Letztlich aber schließt sich die Popkommission mit diesem ausgestelltem Gedankengut lediglich an die Worte des ehemaligen Wirtschaftsministers von Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Clement, an, welcher bereits 1997 bei der Eröffnung der "PopKomm"-Messe feststellte, dass Pop der "Schrittmacher der Innovation unserer Wirtschaft" sei. Wenn Clement das sagt, warum soll es die Popkommission 11 Jahre später nicht auch sagen dürfen? Trotzdem schwer zu glauben, dass das auf der Homepage Gesagte in Wortschatz und Motivation sich an die überwiegend jugendlichen Besucher der Internetseite wenden soll.

Sicher: Längst ist Popkultur keine Gegenkultur mehr - geschweige denn (r)eine Jugendkultur. Sie ist Breiten- und Massenkultur, deren Jugendlichkeit sich oft darin erschöpft oder besser: spiegelt, bräsiger Hochkultur mittels Ironie, alerter Frische und ihrer Hauptwaffe - nämlich vorrangig demokratischer Legitimiertheit - ein Bein zu stellen. Sie selbst wiederum ist längst durch das Feuilleton geadelt. Wahrscheinlich ist es dieser Sachverhalt, der es Mittdreissigern und noch Älteren erleichtert, in neu definierter Würde an der Jugendlichkeit von Pop festzuhalten.

Trotzdem befürchten die Gegner der Popkommission unter anderem eine vorauseilende Institutionalisierung, eine Vorverkrustung des Geistes von Jugendkultur. Jung sein heißt Autoritäten zu hinterfragen, mit gegebenen Strukturen nicht einverstanden sein, in Graswurzelrevolutionen zu denken. Das muss nicht immer richtig, noch weniger klug sein, zeichnet aber Jungsein aus, sonst könnte man ja als junger Mensch ja gleich ohne jeglichen Irrungen und Wirrungen, auch bekannt als erfüllter Lebensvollzug, direktemang in den Sarg steigen.

Viele Kritiker stören sich auch an dem als unvereinbar empfundenen Schulterschluss von aufrührerischer Jugendkultur und wertkonserativer CSU. Für viele ist die CSU per definitionem Anti-Pop. Jene Kritiker müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sie auch dann "Verrat" gerufen hätten, wenn die Popkommission ein Wahlkampf-Vehikel der Grünen oder der Jusos gewesen wäre. Wer seine Kritik selbstgerecht am Parteibuch festmacht, gibt Jugendkultur dem Parteienleben preis, steckt sie gleichermaßen in Krawatte und Anzug.

Die Unterstützer der Popkommission sehen die Sache pragmatisch: Was ist falsch daran, die Popmusik-Szene einer Stadt zu fördern? Nichts, freilich. Nicht Pop wird institutionalisiert, sondern ihre Unterstützung. Verkrustungen sollen nicht entstehen, bestehende Diffusverkrustung soll durch Zentralisierung aufgebrochen werden. Was für die Befürworter allein zählt, ist die Stärkung der Augsburger Popkultur.

Und noch etwas ist durchaus wichtig im großen Augsburger Pop-Possenspiel: Das Personal der Popkommission speist sich aus der Musik- bzw. Musikveranstalter-Szene, das heißt, sie schreiben Populärkultur zunächst als Pop, im Sinne von Popmusik. Die Kommission, aber auch deren Kritiker, verwischen dabei, bewußt oder unbewußt, Begrifflichkeiten, indem sie das in "Popkommission" enthaltene Wort "Pop" auf die Kategorie "Populärkultur" ausdehnen. "Populärkultur" hört sich besser an, immerhin steckt das zwar leidlich strapazierte aber immer noch höchst diskursgängige Wort "Kultur" darinnen. (Wollte Augsburg nicht einst Euopäische Kulturhauptstadt werden? Ah - süße alte Wunde!) Außerdem ist Pop dann mehr als nur "Jugendkultur". Fürsprecher wie Gegner der Popkommission wissen diesen Sachverhalt ständiger Lavierungen für sich zu nutzen. Beide Fronten ist es dann fröhlichst möglich, dem Begriff Kultur ein weiteren Begriff, das Abstraktum "Wirtschaft" gegenüber zu stellen. Die Popkommission tut dies bedenklich affirmativ, ihre Gegner hingegen können sich derart in wohlfeiler Kapitalismuskritik sonnen.

Ich gehöre zu den Kritikern der "Popkommission". Und das in meinem Alter. 38. Überhaupt ist es bezeichnend, wie viele Leute in "meinem Alter" leidenschaftlich über Sinn und Unsinn der "Popkommission" diskutieren. Ich ziehe meine Rechtfertigung, mich am Diskurs mit einer Meinung zu beteiligen, daraus, dass nicht nur die Initiatoren sondern auch die Hinterfrager der "Popkommission" durchaus ältere Semester sind. Daran und an manch adulter Verkrampfung ist abzulesen, dass es auch um Definitionsmacht geht. Daraus leitet sich oftmals all zu schnell ein Recht auf Gestaltungsmacht ab. Was sagen eigentlich 16-Jährige, 20-Jährige zur Popkommission, zu Pop und CSU? Letztendlich der springende Punkt ist ja nicht, dass es die Popkommission (nun) gibt, sondern zu was sie bereit war, bevor sie es gab. Für die meisten wird in wenigen Jahren die Popkommission bzw. der Beauftragte etwas sein, das nun eben da ist, und das seinen Zweck erfüllen wird. In drei, vier Jahren wird Augsburg eine ganz neue Generation an Jugendlichen und Studenten zeitigen, die das Gegebene als Gegebenes hinnehmen wird und es ganz pragmatisch und wertfrei für sich nutzen wird. So erschütternd einfach ist das.

Ich habe mit keinem Mitglied der Popkommission ein persönliches Gespräch (über die PK) geführt, auch nicht mit Gribl oder Grab, die wenigsten kenne ich persönlich. Wahrnehmen kann ich nur, wie sie ihre Ideen als Medienfiguren bzw. -figuration lancieren und vertreten. Ich kann nur annehmen und hoffen, dass sie meine kritische Position, die sich eher grundsätzlich als denn lokalpolitisch, eher ästhetisch als pragmatisch, eher "moralisch" als ideologisch empfinden will, als so etwas ähnliches wie konstruktiv und sachlich (hin)nehmen.

Gut, dass "Pop" - oder wie viele es eben wollen: "Populärkultur" - in der Fuggerstadt ein Politikum geworden ist. Allerdings droht - mehr als deutlich - die Gefahr, dass Populärkultur von der Spaßbremse "Politik" vereinnahmt und, umgekehrt, Politik zum Pop-Phänomen degradiert wird. Auch im Wort Populismus steckt das Wort Pop. Fast amerikanische Zustände, könnten Zyniker sagen, oder besser: flüstern. Der zu besetzende "Beauftragte für Popkultur" wird Nahtstelle zwischen den zwei Systemen Pop und Politik sein. Eine Art Überwesen, ähnlich der Figur des Engels in Rainer Maria Rilkes "Duineser Elegien"; jener vermag es, zwei Bereiche, Leben und Tod, in sich zu vereinen. Er nun, der "Beauftragte für Popkultur" wird als kritisch zu beäugende, städtisch eingesetzte Definitionsmacht außerdem beweisen müssen, das die Schnittmenge von Populärkultur und Politik nicht Geld ist, sondern die lobbyfreie Ausgerichtetheit an generellem sozialem Bedürfnis.

Und: Die Glaubwürdigkeit der Popkommission samt "Beauftragten" wird sich daran messen lassen, ob Veranstaltungen auch jenseits von einigen Seiten unterstellten wirtschaftlichen Eigeninteressen und des professionellen Aktionsradius' der einzelnen Popkommissionsmitglieder unterstützt werden - und wie die Popkommission mit Kritikern umgeht, die eben zum Teil auch der popkulturellen Ebene entstammen und im neu entstandenen Machtgefälle innerhalb der Augsburger Pop- und Jugendkultur auf Stellung von Ressourcen angewiesen sein werden.

Sonntag, 29. Juni 2008

The Jesus and Mary Chain - 4 CD-Box Rarities, B-Sides & Live

30. September 2008 - Veröffentlichung der The Jesus and Mary Chain 4CD-Box "The Power of Negative Thinking":

Sonntag, 15. Juni 2008

Mel Ash


In einem Buch von Mel Ash, einem einstigen Alkoholiker, der durch seine Zuwendung zum Zen Buddhismus seine zwanghafte Sucht und Kindheitstraumata überwand, lese ich, wie dieser die Beschaffenheit des buddhistischen Herz-Sutras beschreibt:

"Es hat große Ähnlichkeit mit einem Computerchip, der ungeheure Mengen an Wissen enthält, in Bedeutungsebenen angeordnet und in einem Code verschlüsselt, den nur jemand knacken kann, der eine gewisse Selbsterfahrung in der dazu erforderlichen Arbeit hat."
Eine Wort- und Lautkette als spiritueller Computerchip, der existenziell wichtige Botschaften codiert in sich verdichtet - ein technoides, aber anschauliches Bild, in einer zwar vielleicht auch sehr amerikanischen Metaphorik. Ich musste beim Lesen an Gedichte denken. Sutren. Zu knackende Codes. Von mir an mich, vom Gedicht zum Schreiber, zum Leser.

Herz-Sutra:
"Unsere Meinungen sind Schaufeln, mit denen wir unser eigenes Grab ausheben."
(Mel Ash)

Samstag, 7. Juni 2008

Let's have some T


Die Einstürzenden Neubauten spielen in München. Gleichzeitig gibt der FC München am Marienplatz 13.000 Liter Freibier aus. Davon merkt man beim Konzert nichts, es ist bestens besucht.

Der Bayerische Rundfunk schneidet das Konzert zwecks späterer Ausstrahlung mit und verteilt kleine, visitenkartengroße Flyer, auf denen leider beim Bandnamen das T fehlt. Blixa Bargeld hat das bereits mitbekommen und echauffiert sich auf der Bühne, freilich während des Live-Mitschnitts, darüber. Einsürzende Neubauten - das hat ihm gar nicht gefallen.

Nach dem Konzert, auf der Rückfahrt von München nach Augsburg, hören wir einen unglaublich schlechten Radiosender. Wir hören den Special-Mix der neuen Single von Olaf Berger.
Tage später entdecke ich entzückt, dass Olaf Berger sogar auf Youtube zu finden ist. Mit seinem neuen Hit!

P.S.: Tritt Olaf Berger in dem Clip beim ZDF-Fernsehgarten auf? In einer der "Sachdienlichen Hinweise"-Kolumne, die ich einst für das Augsburger Monatsmagazin "Neue Szene" schrieb, plauderte ich einst über zwei große, unerfüllte Wünsche, die ich habe. Der eine wäre, einmal den ZDF-Fernsehgarten zu moderieren, der andere, eine geologische Schicht zu sein.

P.P.S.: Bei einem anderen Youtube-Clip des unglaublich begabten Berger hat ein User den Kommentar geschrieben: "SPITZT!!Mach weite so"Olaf"". So einen Kommentar hätte ich auch mal gern in meinem Blog stehen. Wenn Olaf Berger nicht aufgibt, gebe ich auch nicht auf.

P.P.P.S.:
Dies war heute ein sehr gruseliger Eintrag. Mir war danach. Es ist schon spät. Es tut mir leid.

Freitag, 23. Mai 2008

23. Mai - Uni Augsburg, Hörsaal - Dt.-tschech. Austauschprogramm Augsburg-Budweis

Der Augsburger Lyriker und Kunstförderpreisträger Jörg Adam hat mich in einem Moment übergroßen Vertrauens zu einem Auftritt an der Augsburger Uni eingeladen. Mit Jörg zusammen habe ich 1999 eine dreiwöchige Lesetour durch Deutschland bestritten. 15 Lesungen in drei Wochen, von Konstanz bis Berlin, von Saarbrücken (dort tatsächlich mit Hardcore-Legende Lee Hollis) bis Frankfurt. Aus der Tour resultierten ein paar schöne und wertvolle Bekanntschaften und Freundschaften, unter anderem mit Henning Chadde oder Tobi Kirsch. Das bei den Lesungen verdiente Geld reichte damals immer so gerade für eine neue Tankfüllung, um in die nächste Stadt zu kommen und unterwegs an der Autobahnraststätte einen "Trucker-Teller" zu essen.

Jörg ist nicht Trucker geworden, er ist heute Wissenschaftlicher Assistent am Germanistik-Lehrstuhl an der Augsburger Uni. Die Belastungen aber müssen ähnlich sein, zumindest während der Organisation des deutsch-tschechischen Austauschprogramms zwischen Augsburg und Budweis.

Ungewohnt ist die Auftrittssituation in einem klassischen Uni-Hörsaal. Das habe ich bisher nur einmal gemacht. Während ein Unwetter aufzieht, transportieren wir meine Ausrüstung in die Uni. Eine Stunde aufbauen und Kabel legen und Stecker stöpseln, eine Stunde Soundcheck. Manchmal wünscht man sich die Zeiten zurück, als man einfach ein paar Blatt Papier dabei hatte und die dann einfach vorlas. Zu spät.

Dank dem, dass wir ausgiebig soundchecken konnten und Jörg eine kostenlose PA-Anlage herbeizauberte, ist der Sound prima. Lediglich die Zwischenstufe funktioniert nicht. Wir entscheiden, direkt in die Endstufe einzuspielen. Wir wissen beide nicht, was eine Zwischen- oder eine Endstufe ist, aber der tollkühne Plan klappt. Draußen beginnt es wild zu hageln, auf dem Dach über dem Hörsaal trommeln wuchtig kleine Eisenfäuste.

Der Auftritt findet vor circa 15 tschechichen Studentinnen und eine handvoll Augsburger Studenten statt. Während des Auftritts ist es für mich äußerßt rätselhaft zu erraten, wie das ganze ankommt. 15 tschechische Studentinnen starren mich mit offenem Mund an und verzweifeln an meinen fremdsprachigen Texten. Trotzdem ist es ein spürbar aufmerksames Publikum. Der Sound ist prima, nur ich erlaube mir ein paar ordentliche Schnitzer. Auch der Track "Etude blanche" muss 'ran, ich muss das Problemkind live nochmals ausprobieren - hier muss ich wirklich noch am Arrangement arbeiten. "L'age d'Or", performt mit der Loopstation, zeichnet sich immer mehr als schöner, dynamischer Live-Track ab, wenn auch mit kleinen Längen. Nach sehr langem gibt es auch wieder einmal vor Publikum "Les Wasistis Tallesal", zum Abschluss.


Da es zwischen den Stücken nach dem Applaus immer sehr still ist, beginne ich aus Nervosität zu fabulieren und höre mich irgendwann selbst sagen: "Eigentlich kann ich gar nichts."

Jörg macht Fotos. Leider ist kaum eins der Bilder ist brauchbar: Alle zeigen einen teletubby-förmigen, älteren Herr, der hinter einem Mikro seltsame Geräte bedient.

Ein schöner Auftritt, und mein Dank geht an Jörg Adam fürs geduldige Organisieren und an das Publikum, für das es vielleicht nicht ganz so schlimm war.

Sonntag, 18. Mai 2008

Hölderlin-Tagung in Bamberg

Ein Höhepunkt der abendländischen Kulturlandschaft: Die Hölderlin-Gesellschaft lädt vom 15. bis 18. Mai ein zu ihrer 31. Jahresversammlung in Bamberg.

Die Bamberger Uni ist eine Knarz-Uni, schön, altehrwürdig, mit knarzenden Holzböden. Teilnahme am Workshop "Hölderlins Leiden - Der poetische Prozess als Versuch der Selbstverständigung", gehalten von einem Bremer Psychotherapeuten, der allein anhand der schriftlichen Hinterlassenschaften eine Pathogenese nachzeichnet.

Auch Peter Härtling, der ehemalige Präsident der Hölderlin-Gesellschaft, ist da. Er fällt, nicht nur hier, immer wieder auf durch seine sehr menschlichen, aber in ihrer Klugheit und Scharfsicht mit dem oft kompetitiven Akademismus anderer Hölderlin-Experten mehr als mithaltenkönnenden Fragen und Anmerkungen. Was für ein netter, beeindruckender Mann. Der Psychotherapeut aus Bremen sieht exakt so aus, wie man sich einen Psychotherapeuten aus Bremen vorstellt. Silbernes Haar, Hornbrille, skalpellscharfer Geist, gestählt in der Analyse suizidaler Klienten.

Vor zwei Jahren traute ich mich, Peter Härtling beim Hölderlin-Treffen in Tübingen anzusprechen. Beweggrund war, dass ich über Umwege erfahren hatte, dass Peter Härtling in der Nachkriegszeit als Flüchtlingskind als erstes in ein Auffanglager in Wasseralfingen kam; Wasseralfingen, meine Geburtsstadt. Nein, er habe kaum noch Erinnerungen daran. Und: Nein, nochmals Wasseralfingen besuchen, das müsse nicht sein.

Überraschend treffe ich in Bamberg auf den Neu-Ulmer Lyriker Jörg Neugebauer, der schon ein Mal so nett war, einen Auftritt von mir im Hoffmann Keller zu besuchen; der auch die Tagung besucht (untergebracht in einem viel, viel teureren Hotel wie ich!) und mit dem ich in einer hübschen Stadt einige sehr angenehme, ergiebige Gespräche führe.

Montag, 12. Mai 2008

14. Betonbruch Festival, Heilbronn, 11. Mai 2008



Auf das Betonbruch-Festival habe ich mich ja ganz besonders gefreut. Mit Betonbruch und seinen Machern Tim und Jan Siebert (von der etwa seit 1926 bestehenden Band Krankheit der Jugend) sind viele schöne Erinnerungen verbunden. Und letztendlich war es eine Betonbruch-Veranstaltung, bei der ich meine allererste Lesung hatte. Das war in der Stadtbibliothek in Heilbronn, und wer weiß, ob ich heute wirklich das machen würde, was ich heute mache, wäre diese damals völlig unbekümmert geschenkte Starthilfe von Tim damals nicht gewesen.

Nun also das 14. Betonbruch-Festival; ich will ein, zwei neue Stücke ausprobieren und vor allem zum ersten Mal mit der Loopstation auftreten, mittels der ich mich live während des Auftritts selbst samplen und loopen kann. Außerdem ist es der erste Auftritt, bei dem ich, ohne Gerald, alles allein mache: Gitarre, Sampler, Loopstation.
Das Technikbild dazu ist deshalb interessant, ein Wust von Kabeln und Adaptern, rechts auf einer blauen Öltonne Mixer und Sampler, auf dem Boden vor mir die Tretminen der Loopstation und – weil es sich der Einsatz nur eines Mikrofons als tontechnisch schwierig erweist – zwei Mikros. Ich fühle mich weniger wie ein Spoken Word Lyriker sonder eher wie ein Kontroll-Ingenieur bei der NASA.

Eins ist schon vorher sicher: Trotz aller Freude aufs Betonbruch-Festival – so richtig mein Tag ist das nicht. Den Tag vor der Abfahrt bis in die Nacht hatte ich geprobt, und dabei auch mal kurzfristig manches etwas neu umarrangiert. Am Tag drauf stellt sich vor der Abfahrt heraus, dass aufgrund eines Virus‘ das Ausdrucken der Texte nicht mehr möglich ist: Drückt man auf „Print“, fährt einfach das Wordprogramm herunter. Schnell ein zweites Laptop organisiert. Dem fehlte aber der richtige Drucker-Treiber. Nachdem dies dann gelöst ist, stellt sich, was nicht fair ist, heraus, dass die Druckerpatrone leer ist. Nach einer Weile die rettende Idee: die Texte in dunkelblau ausdrucken. Es funktioniert. Völlig aufgerieben brechen wir nach Heilbronn auf, völlig aufgerieben kommen wir an.

Es ist schön, wieder mit Tim Siebert von Krankheit der Jugend zu plaudern. Seit langer, langer Zeit genehmige ich mir wieder ein paar Zigaretten. So muss das sein. Bei Alla Schnell, die so nett war, eine Übernachtungsgelegenheit bei ihren Eltern inklusive Grillparty zu stellen, kann ich meine noch mehr als wackligen Russischkenntnisse ausprobieren, denn, wie sich im Gespräch herausstellt, kommt sie aus Kasachstan.



Es ist schön, im vertrauten alten Mobilat zu sein. Ich fühle mich in dem Laden pudelwohl, eine wirklich tolle Location. Mit Jörg Adam machte ich bereits 1999 hier bereits Stopp auf unserer Lesetour.

Mein Auftritt ist im Obergeschoss des Heilbronner „Mobilat“, dort ist auch eine Ausstellung, im Untergeschoss spielen später Krankheit der Jugend und Pangea, im Hof steht als dritte Area neben dem Biergarten ein offenes Zelt, wo später Songwriter oder auch der großartige Andreas Grimm aus Stuttgart auftreten werden.

Vor mir spielen Die lebende Dosis aus Mannheim. Sie sind die Pink Floyd des Dadaismus‘, die AC/DC unbefangener Lebensfreude und gleichzeitig ultracharmante Besiegler des Untergangs des kulturellen Abendlandes. Scooter in der Musiktherapie. Gleichzeitig sind die Vier die freundlichsten Gesellen auf Gottes Erdboden. Mit Nudelpackung-Beats-gestützten Hits wie „Heirat‘ nicht (das Leben ist so schön)“ oder „Setzen Sie sich wieder richtig rum hin“ bringen sie ein zunächst kurzfristig konsterniertes, dann ihnen „Malle“-artig zu Füßen liegendes Publikum auf ihre Seite.

Nach Die lebende Dosis habe ich es mit meinem Zeug freilich nicht leicht. Befriedigt und erschöpft verlässt das zahlreiche Publikum das Stockwerk, und ich beginne mein Set vor einer mehr als überschaubaren Anzahl an Zuschauern. Jan steht mir vorher hilfreich beim Soundcheck zur Seite. Trotzdem gibt es beim Auftritt unvorhergesehene akustische Probleme, die es mir und dem Publikum schwer machen. Bei der Monitorbox sind die Höhen kaputt, als Folge höre ich mein eigenes Set entweder als Rumpeln oder manche Spuren oder Klänge gar nicht. Stattdessen streut es gehörig Geräusche von den Veranstaltungen im Hof draußen ein.

Mein Schicksal ist besiegelt, als Jan, der bis dahin saubere Arbeit geleistet hat und alle Probleme abfing, gehen muss, weil er selbst mit Krankheit der Jugend im unteren Stockwerk auftreten muss. Ein nicht ganz so der Mischtechnik holder Ersatzmann kommt stattdessen zum Einsatz. Pierre Gattinger, einer der Macher des Heilbronner Mobilat-Clubs wird mir später erzählen, dass der er neue Mann am Mischpult lieber mit dem Handy telefonierte, während ich mit Soundproblemen im Brummen und Feedbacken unterging:

Soundprobleme bei "Strategien":


Meine Gitarre geht beim Zupfen in ein aufbäumendes Brummen über, mich hört man gar nicht mehr und ich kann nicht mehr tun als während „Saugglockenarchiv“ hilfesuchend zum neuen Mischer zu schauen, der keinen Blockkontakt zur Bühne übt. Es bringt nix, ich schmeiße die leisen Tracks aus dem Programm und setze auf die Sampler-gestützten Sachen. Mit Todesverachtung ziehe ich mein Soundkatastrophen-Set vor einer handvoll Publikum durch.
Immerhin geht eine neue, sehr dynamische Version von „L’Age d’or“ per Loopstation über die Bühne, dazu eine Gabber-Version von „Land ohne Brot“.



Land ohne Brot - "Gabberversion":


Nach mir folgt der großartige Songwriter Marek aus Berlin mit seinem Projekt Spiegelreflex. Er beginnt mit einer ergreifenden Coverversion von „Loss Leader“ von Codeine. Marek spielt fragile, überirdisch-langsam strahlende Songs ganz in the vein of codeine und kaum einer, eigentlich niemand, hört zu. Nur der Sound ist besser. Beim Soundcheck vorher unterhielten Marek und ich uns kurz über die Band The White Birch die sich nach einem Codein-Album genannt hat. Von The White Birch gibt es auf ihrer MySpace-Seite eine tolle Coverversion von Prince‘ „Purple Rain“ zu hören).

Spiegelreflex: "Der nächste Streifen":


Marek hat mir erlaubt, seinen Song "Der nächste Streifen" in meinem Blog als Download einzustellen. Mehr auf der Spiegelreflex-Myspace-Seite.

Nach dem Auftritt zeigt sich die Anstrengung des heutigen und der letzten Tage. Ich bin sehr, sehr müde. Mir gelingt, noch ein paar Minuten von einem sehr überzeugenden Auftritt von
Krankheit der Jugend zu erhaschen. Danach kann ich mich kaum noch wachhalten. Wir brechen auf, tragen die Gerätschaften durch einen dichten Menschenpulk nach draußen. Wir übernachten bei meinem Bruder Reinhard. Ein dunkler Gott will, dass er sein Sport- und Kulturmanagement-Studium in Künzelsau ableistet. Mein Bruder ist der einzige Mensch, den ich kenne, der in Besitz einer Soundanlage mit integriertem Minidisc-Player ist.

Die Rückfahrt nach Künzelsau ist von Auftritts-Analyse und Selbstkritik geprägt. Ich bin nicht glücklich. Ein guter Auftritt war das nicht. Was mir auch nicht gefällt: Wenn ich alleine auftrete, muss ich so viele Parameter im Blick behalten und so viele Knöpfe drücken, dass mich das Publikum gar nicht mehr als Textsteller erlebt sondern eher als eine Art ständig an Knöpfen fiddelnder DJ. Auch gelingt es mir nicht mehr, Blickkontakt zum Publikum aufzubauen. Ich glaube, rein psychologisch steht nicht mehr der Text in der Mitte der Publikumswahrnehmung, sondern aufgrund meiner visuell eben nachverfolgbaren ständigen Live-Bedienung von Gerätschaften und Knöpfchen eher so eine Art undifferenzierte Gesamtperformance. Nein, das ist nicht das, was ich machen möchte. Hier muss sich noch etwas tun. Entweder ich brauche eine zweite Person, die mich – und das Publikum – von dem Live-Getriggere entlastet, oder ich muss einfach mehr üben, um eine Beiläufigkeit in das Bedienen der Apparatschaften zu bringen.

Auf der Rückfahrt, völlig übermüdet und in Post-Auftritts-Trance, überfällt mich, der ich hinten auf dem Autorücksitz mit durch die Nacht düse, ein kleiner Nostalgieflash. Mit Heilbronn sind so viele Erinnerungen auch an ganz früher verbunden, dass in meinem vom Schlaf wie mit Mullbinden umwickelten Kopf traumartige Erinnerungen an ausgerechnet meine Zivildienstzeit aufflackern. Damals auch im sogenannten „Patientenbegleitdienst“ im Aalener Krankenhaus eingesetzt, war es an der Tagesordnung, ständig in allen Krankenhausabteilungen anzurufen.

Vielleicht lag es auch daran, dass ich noch sehr jung war, aber es bereitete mir damals eine große Freude, immer wieder die selben Namensmeldungen durch den Telefonhörer branden zu hören, immer ausgesprochen in der der jeweilgen Person zu eignen Betonung. Klangketten, Rhythmen, Mantren. In der Isotopen-Abteilung meldeten sich in der Regel immer zwei Damen im Wechsel. „Glöck – Isoptopen?“ und: „Isotopen – Gaupp?“ Das helle Click des Glöcks und das bouncende, bassige Gaupp verweben sich mit dem rythmisch festen, durch durch seine Vokale vollen „Isotopen“ jetzt, hier im Auto unterwegs von Heilbronn nach Künzelsau, in meinem schläfrigen Kopf zu einem rhythmischen Lautgeflecht, Glöck, Isotopen, Isotopen, Gaupp. Mit jedem Klang blitzt ein Gesicht auf, das Mantra zerwirbelt die Erinnerungen in einen Klangcode. Völlig übermüdet, muss ich doch unwillkürlich lächeln.

Im Zimmer meines Bruders sehe ich vor dem Zubettgehen ein Foto meines vor wenigen Wochen verstorbenen Vaters.